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Bosch in Deutschland
Unternehmensgeschichte

Schritt in die Welt 1906 - 1925

Die US-amerikanische Bosch-Vertretung in New York um 1908.

Der kometenhafte weltweite Aufstieg des jungen Unternehmens wurde jäh durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen und Bosch musste sich im Anschluss wandeln und innovativ sein, um die Folgen zu bewältigen.

Grafik des Adressstempels des Robert-Bosch-Werks in New York von 1947.

Über den Teich – Start in den USA

Den Anfang machte eine Werbeanzeige für Magnetzünder in US-amerikanischen Zeitungen, die Bosch 1906 einen Auftragswert von einer Million US-Dollar und eine Umsatzverdopplung innerhalb eines Jahres brachte. Das US-Geschäft war so erfolgreich, dass Bosch ab 1912 in einer eigenen Fabrik in Springfield, Massachusetts sein Erfolgsprodukt herstellte.

Endlich war der Bosch-Magnetzünder auch in den USA zu haben. Diese Werbeanzeige von 1906 leitete den geschäftlichen Durchbruch von Bosch ein.
Endlich war der Bosch-Magnetzünder auch in den USA zu haben. Diese Werbeanzeige von 1906 leitete den geschäftlichen Durchbruch von Bosch ein.
Die US-amerikanische Bosch-Vertretung in New York um 1908. Eine Zweigniederlassung gab es bereits in Chicago, 1909 folgte San Francisco, 1910 Detroit.
Die US-amerikanische Bosch-Vertretung in New York um 1908. Eine Zweigniederlassung gab es bereits in Chicago, 1909 folgte San Francisco, 1910 Detroit.
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88 Prozent – Ergebnis der Globalisierung

Um 1910 hatte Bosch Vertretungen auf allen Kontinenten. In Großbritannien waren über 90 Prozent der Autos mit dem Bosch-Magnetzünder ausgestattet.
Um 1910 hatte Bosch Vertretungen auf allen Kontinenten. In Großbritannien waren über 90 Prozent der Autos mit dem Bosch-Magnetzünder ausgestattet.

Neben den USA streckte Bosch seine Fühler auch auf anderen Märkten weltweit aus. Mit Vertretungen unter anderen in Südafrika 1906, Australien 1907, Argentinien 1908, China 1909 und Japan 1911 umfasste das Netz der Bosch-Repräsentanzen alle Kontinente. 1913 erwirtschaftete das Unternehmen 88 Prozent seines Umsatzes außerhalb Deutschlands.

Neue Produkte – Licht, Lichtmaschinen und Anlasser

Als das Auto zum Alltagsgegenstand wurde und höhere Geschwindigkeiten mehr Sicherheit erforderten, brachte Bosch 1913 und 1914 Produkte dafür auf den Markt. Neben dem „Bosch-Licht“, einem elektrischen Beleuchtungssystem aus Scheinwerfern, Lichtmaschine, Regler und Batterie, das Nachtfahrten sicher machte, sorgte der Anlasser für einen zuverlässigen Start.

Das Auto des letzten russischen Zaren, ein Delaunay-Belleville, war mit Licht- und Zündsystemen sowie einem elektrischen Anlasser von Bosch ausgestattet worden.
Das Auto des letzten russischen Zaren, ein Delaunay-Belleville, war mit Licht- und Zündsystemen sowie einem elektrischen Anlasser von Bosch ausgestattet worden.
Bosch-Lichtsystem an einem Mercedes 10/25 PS mit Lichtmaschine, Schweinwerfer und Regler (um 1913).
Bosch-Lichtsystem an einem Mercedes 10/25 PS mit Lichtmaschine, Schweinwerfer und Regler (um 1913).
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Zeichnung von deutschen Soldaten im Ersten Weltkrieg.

Die Katastrophe – der Erste Weltkrieg

Gleich zu Kriegsbeginn 1914 richtete Bosch in einer neuen Halle, in der eigentlich Scheinwerfer produziert werden sollten, ein Lazarett ein, um das Leid zu lindern.
Gleich zu Kriegsbeginn 1914 richtete Bosch in einer neuen Halle, in der eigentlich Scheinwerfer produziert werden sollten, ein Lazarett ein, um das Leid zu lindern.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 fielen auf einen Schlag alle Auslandsmärkte weg, Forschung und Entwicklung wurden unterbrochen und die Produktion auf Rüstungsgüter umgestellt. Statt Magnet- stellte Bosch nun Granatzünder her. Etwa die Hälfte der Belegschaft wurde zum Militär eingezogen, ihre Arbeit übernahmen Frauen. 453 Mitarbeiter sollten aus dem Krieg nicht mehr zurückkehren.

Bosch-Logo

Foto: Skizzenblatt des neuen Logos (1918)

Das neue Erkennungszeichen weltweit

Vertretungen und Markenzeichen waren im Zuge des Ersten Weltkriegs enteignet worden. In den USA warb die aufgekaufte Bosch-Gesellschaft jedoch weiter mit bekannten Bosch-Markenzeichen. Um Verwechslungen auszuschließen, schuf Cheferfinder Gottlob Honold 1918 kurzerhand ein neues Markenzeichen, den Anker im Kreis, der bis heute unverwechselbar mit Bosch verbunden ist.

Foto: Skizzenblatt des neuen Logos (1918)

Neustart – gegen alle Widerstände

Nach Kriegsende stand die 1917 zur Aktiengesellschaft umfirmierte Robert Bosch AG vor großen Herausforderungen. Die Rückkehr auf den Weltmarkt war wegen gewachsener Konkurrenz schwierig, die Patente enteignet. Aber Aufgeben galt nicht. Alte Kontakte wurden neu geknüpft, neue Märkte eröffnet. Gleichzeitig besann man sich auf eine Kernkompetenz, die Innovationskraft.

Konstruktion und Erprobung liefen im Lichtwerk Feuerbach in den 1920er Jahren auf Hochtouren, um den technischen Rückstand, den der Krieg verursacht hatte, schnell aufzuholen.
Konstruktion und Erprobung liefen im Lichtwerk Feuerbach in den 1920er Jahren auf Hochtouren, um den technischen Rückstand, den der Krieg verursacht hatte, schnell aufzuholen.
Zusammen mit dem langjährigen schwedischen Partner Fritz Egnell gründete Bosch 1921 die AB Robo in Schweden zum Vertrieb von Bosch-Produkten in Skandinavien.
Zusammen mit dem langjährigen schwedischen Partner Fritz Egnell gründete Bosch 1921 die AB Robo in Schweden zum Vertrieb von Bosch-Produkten in Skandinavien.
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Neues fürs Auto – Wischer und Horn

Was durch den Krieg unterbrochen wurde, lief nun weiter. Sicherheit im deutlich dichteren Straßenverkehr war die Triebfeder für Forscher und Entwickler bei Bosch. Motorrad- und Fahrradbeleuchtung, das nicht zu übertönende Bosch-Horn sowie Scheibenwischer und die Batteriezündung erweiterten bis 1926 die Produktpalette.

Formvollendete Schönheit aus der Entwicklungsabteilung und dazu noch lautstark – das Bosch-Horn (1921)
Formvollendete Schönheit aus der Entwicklungsabteilung und dazu noch lautstark – das Bosch-Horn (1921)
Nach der erfolgreichen Etablierung des Bosch-Lichtsystems in Kraftwagen, rückten zu Beginn der 1920er Jahre die Motorräder in den Fokus, wie diese Indian Maschine 1921.
Nach der erfolgreichen Etablierung des Bosch-Lichtsystems in Kraftwagen, rückten zu Beginn der 1920er Jahre die Motorräder in den Fokus, wie diese Indian Maschine 1921.
Klare Sicht bei Regen war für die Sicherheit auf den Straßen unerlässlich. Mit dem Scheibenwischer sorgte Bosch ab 1926 dafür.
Klare Sicht bei Regen war für die Sicherheit auf den Straßen unerlässlich. Mit dem Scheibenwischer sorgte Bosch ab 1926 dafür.
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Bosch-Dienste

Die Bosch Dienst-Laterne, die das Aushängeschild der Werkstätten wurde.

Gleicher Kundendienst überall

Ein Netz unabhängiger Reparatur- und Einbauwerkstätten, die den gleichen Standard verfolgen, war keine neue Idee. In den USA gab es dieses Konzept schon vor dem Krieg. Bosch startete 1921 mit den Bosch-Diensten, außerhalb Deutschlands „Bosch Services“, die sich so schnell ausbreiteten, dass es 1930 schon 2 750 Werkstätten in 70 Ländern gab. Diese Werkstätten halfen mit den Namen Bosch in alle Welt zu tragen.

Foto: Die Bosch Dienst-Laterne, die das Aushängeschild der Werkstätten wurde.

Am laufenden Band – Fließfertigung in der Produktion

Es zeigte sich immer mehr, dass die Konkurrenz schneller und günstiger bei gleicher Qualität produzieren konnte. Eine Ursache dafür war die Fließbandproduktion, die Bosch dann auch ab 1925 schrittweise einführte. Hatte die vollständige Fertigstellung eines Magnetzünders zuvor noch 50 Tage gedauert, verkürzte die Fließfertigung diese Zeit auf nur noch fünf Tage.

Scheinwerferproduktion bei Bosch vor Umstellung auf Fließfertigung (1925).
Scheinwerferproduktion bei Bosch vor Umstellung auf Fließfertigung (1925).
Scheinwerferproduktion bei Bosch nach der Umstellung auf Fließfertigung (1926).
Scheinwerferproduktion bei Bosch nach der Umstellung auf Fließfertigung (1926).
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