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Bosch in Deutschland
Brennstoffzellen-Antriebssystem

Bosch-Team für Deutschen Zukunftspreis 2025 nominiert

Ein Blick auf unsere Straßen zeigt: Schwere Nutzfahrzeuge sind das Rückgrat unseres Warenverkehrs. Doch sie sind auch für einen großen Teil der CO₂-Emissionen verantwortlich. Immerhin machen LKW allein in der EU mehr als ein Viertel der Treibhausgasemissionen des Straßenverkehrs aus. Was wäre, wenn wir das ändern könnten?

FCPM: Der saubere Antrieb für die Langstrecke

Die Lösung heißt Fuel Cell Power Module (FCPM) – zu Deutsch: Brennstoffzellen-Antriebssystem. Das FCPM wandelt Wasserstoff und Sauerstoff in elektrische Energie um – ohne Schadstoffe, ohne CO₂. Ein dreiköpfiges Entwickler-Team von Bosch ist mit diesem Konzept nun im Rennen um den diesjährigen „Deutschen Zukunftspreis: Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation“. Christoffer Uhr, Kai Weeber und Pierre Andrieu sind die Köpfe hinter dieser Innovation.

Die Nominierung für den Deutschen Zukunftspreis 2025 ist eine tolle Anerkennung für das Bosch-Team und alle, die mit dem Fuel Cell Power Module zu tun haben. Sie ist auch Bestätigung für unseren eingeschlagenen Weg: Wasserstoff ist unverzichtbar für die klimaneutrale Welt und zugleich ein strategisches Geschäftsfeld für Bosch.

Dr. Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH

Komplexestes System in der fast 140-jährigen Bosch-Historie

Mit mehr als tausend Einzelteilen und rund 500 Kilogramm Gewicht ist das FCPM das komplexeste System, das Bosch in seiner fast 140-jährigen Historie entwickelt hat. Zu den wichtigsten Einzelkomponenten gehört neben dem Brennstoffzellen-Stack als Herzstück auch ein Wasserstoff-Dosierventil, eine Wasserstoff-Rezirkulationspumpe sowie ein elektrischer Luftverdichter – alles, um Wasser- beziehungsweise Luftsauerstoff zur Wandlung in Strom effektiv in die Brennstoffzellen zu befördern. Das Bosch-Team hat jedes einzelne Teil so konzipiert, dass es im Gesamtsystem optimal zusammenspielt. Die Serienfertigung des Systems ist Mitte 2023 in Stuttgart-Feuerbach sowie zeitlich etwas nachfolgend im chinesischen Chongqing gestartet. Für den Bau des FCPM werden – anders als etwa bei Batterien – kaum kritische Rohstoffe benötigt.

Zwei Techniker inspizieren ein Brennstoffzellen-Antriebssystem.

FCPM-Lkw auf Augenhöhe mit Diesel-Lkw

Für Spediteure und Lkw-Fahrer ändert sich kaum etwas – außer, dass sie Teil der Lösung werden.

  • Reichweite? Bis zu 1 000 Kilometer mit einer Tankfüllung.
  • Tanken? Dauert nur wenige Minuten, genau wie beim Diesel.
  • Gewicht? Bis zu 4 Tonnen Gewichtsvorteil gegenüber Batterie-Lkw mit vergleichbarer Reichweite.
  • Leistung? Absolut vergleichbar, aber nahezu geräuschlos und ohne Vibrationen.

Das Antriebsmodul ist so konstruiert, dass es in den Bauraum eines Lkw passt, wo bisher der in mehr als 95 Prozent aller Nutzfahrzeuge genutzte Dieselmotor verbaut ist.

Von der Straße in die Zukunft

Die bereits bei Kunden im Einsatz befindlichen Antriebsmodule fahren unterdessen Daten für die weitere Entwicklung ein. Jedes Antriebsmodul hat einen digitalen Zwilling. Diese virtuelle Kopie sammelt live Daten zu Temperatur, Druck und Verschleiß. So lernen die Entwickler mit jedem gefahrenen Kilometer dazu und können die nächste Generation unserer Systeme noch besser und effizienter machen.

Weitergedacht: Die Technologie aus der Brennstoffzelle lässt sich auch umgekehrt für die Elektrolyse nutzen. Aus Wasser und erneuerbarem Strom wird so grüner Wasserstoff.

LKW mit Brennstoffzellen-Antriebssystem auf einem Parkplatz
Quelle: Deutscher Zukunftspreis/Ansgar Pudenz

Eine Geschichte des Erfolgs: Bosch und der Zukunftspreis

Bosch war seit 1998 bislang fünfmal für den Deutschen Zukunftspreis nominiert. Erhalten haben die Auszeichnung bis dato drei Teams von Bosch oder mit Bosch-Beteiligung: 2005 für Piezo-Injektoren, 2008 für smarte Sensoren sowie 2013 für Ultrakurzpulslaser.

Am 19. November wird der Preis in Berlin verliehen – mit einem Happy End für das Bosch-Team?

Der Deutsche Zukunftspreis

Mit dem Deutschen Zukunftspreis zeichnet der Bundespräsident seit 1997 jedes Jahr Einzelpersonen oder Gruppen für eine hervorragende technische, ingenieur- oder naturwissenschaftliche Innovation aus. Die Auszeichnung richtet sich an Forscherinnen und Forscher, deren innovative Projekte und Erfindungen das Potenzial besitzen, den Alltag der Menschen nachhaltig zu verbessern und gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. Die als Preisträgerinnen und Preisträger geehrten Personen oder Teams erhalten neben der prestigeträchtigen Auszeichnung ein Preisgeld in Höhe von 250 000 Euro, welches ihre weiteren Forschungsaktivitäten fördern soll.

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