Perspektiven bieten
Wie sich Bosch für Geflüchtete engagiert
Die Teilhabe am Berufsleben öffnet Zuwanderern Türen in unsere Gesellschaft. Bosch unterstützt junge Neuankömmlinge auf diesem Weg. Wie zeigen diese drei Beispiele.
Erste Schritte in die Zukunft
Aller Anfang ist schwer, lautet ein deutsches Sprichwort. Finden Schutzsuchende Zuflucht, stehen sie vor vielen solcher Anfänge: ein anderes Umfeld, eine andere Sprache, eine andere Kultur. Bosch nimmt junge Geflüchtete deshalb bei ihrem ersten Schritt auf den deutschen Arbeitsmarkt an die Hand. An 30 Standorten bietet das Unternehmen 2016 und 2017 Praktikumsplätze an. Das Ziel: die Neuankömmlinge fit zu machen für den Start einer Ausbildung.
So auch in Stuttgart-Feuerbach. Hier können Geflüchtete einen Tag lang den Betrieb kennenlernen oder in einem einwöchigen Praktikum ein Berufsfeld erkunden. Die mehrmonatige Einstiegsqualifizierung schließlich macht junge Schutzsuchende mit den Anforderungen des deutschen Ausbildungssystems vertraut.
Angeleitet von Bosch-Mitarbeitern versuchen sich die Teilnehmer des Programms etwa an modernen Zerspanungstechniken und erfahren, warum die Schutzkleidung so wichtig ist. Für das Angebot kooperiert Bosch mit der Bundesagentur für Arbeit: Die Beobachtungen aus dieser Zeit erleichtern den Behörden die Einschätzung der Fähigkeiten und die Anerkennung von Abschlüssen – und die jungen Menschen können leichter auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß fassen.
Voller Patendrang
Das Engagement eines Unternehmens ist dicht verwoben mit dem Engagement seiner Mitarbeiter. Hauptamtlich – und ehrenamtlich. Bosch unterstützt beides und begrüßt ausdrücklich Initiativen wie solche am Standort Wien: Hier setzen sich Beschäftigte als Paten für Geflüchtete und deren Familien ein. Aktuell begleiten 34 Ehrenamtler mit „Support vor Ort: Bosch-MitarbeiterInnen helfen“ 50 Neuankömmlinge aus Syrien und Afghanistan. Das kann die Unterstützung bei der Suche nach Lehrstellen oder Kindergartenplätzen ebenso umfassen wie das vertrauensvolle Gespräch. Vier weitere Bosch-Mitarbeiter dolmetschen für die Sprachen Arabisch oder Parsi, eine Volksschullehrerin lehrt Deutsch – in bis dato schon über 1 000 Unterrichtsstunden. Außerdem bringt das Programm die Teilnehmer bei Fußballturnieren oder Kochabenden zusammen. Der Einsatz der „PatenInnen“ soll es den Geflüchteten erleichtern, ein eigenständiges Leben in einem für sie neuen Land zu führen.
201 Unternehmen. Ein „Wir“.
Im Februar 2016 starteten 36 Unternehmen, darunter Bosch, das Gemeinschaftsprojekt „Wir zusammen“. Heute zählt es mehr als 200 Mitglieder. Sie möchten Zuwanderern den Zugang zu Ausbildungsplätzen und Arbeit ermöglichen und ihnen die Integration in die Gesellschaft erleichtern. Sei es über das Angebot von Praktikums- oder Ausbildungsplätzen oder über andere Qualifizierungs-Programme wie zum Beispiel Sprachkurse.
„Wir zusammen“ führt die Integrations-Projekte seiner Mitglieder auf einer Online-Plattform zusammen. Damit würdigt die Initiative den Einsatz der beteiligten Unternehmen, vor allem aber ruft sie über die zahlreichen Positiv-Beispiele zur Nachahmung auf.
Zusammenfassung
Die Integration von Geflüchteten hängt wesentlich ab vom erfolgreichen Zusammenspiel gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Akteure. Bosch adressiert beide Gruppen und nimmt so seine Rolle im Integrationsprozess wahr.