„Ich denke mehr über die Zukunft der Welt nach.“
Moritz Dechant, Engineering Manager und ehemaliger Teilnehmer des Einstiegsprogramms für Führungskräfte über seine Arbeit am bekanntesten High-Tech-Standort der Welt, dem Silicon Valley.
Wie bist du ins Silicon Valley gekommen?
Ich bin über das Junior Managers Program (JMP) nach meinem Start bei der BEG als Ingenieur im Fahrerassistenzbereich und einer Station im entsprechenden Produktmanagement im Anschluss für den Bereich „Autonomes Fahren“ nach Palo Alto gekommen. Nach meinem Dual-Degree dachte ich zuerst: „Was genau mache ich jetzt damit?“ Ich wusste nur, dass ich Menschen inhaltlich führen und gemeinsam an der Entwicklung von innovativen Produkten arbeiten möchte. Ich habe mir verschiedene Unternehmen angeschaut und unter anderem das JMP-Assessment Center bei Bosch durchlaufen. Die waren die Einzigen, bei denen ich dachte: „Das war ein wirklich cooler Tag!“ Und sie wollten mich wirklich kennenlernen! Ich wusste: Hier bekomme ich die Möglichkeit der intensiven Zusammenarbeit mit Menschen und eine Führungskultur, bei der ich meine Ideen und Erfahrungen einbringen kann.
Moritz Dechant
Moritz Dechant, 33 Jahre, ist ausgebildeter Wirtschaftsingenieur mit Fachrichtung Elektrotechnik. Als Gruppenleiter für Systemintegration und Testing in Palo Alto (USA) arbeitet er mit seinem Team an der Schnittstelle zwischen Hardware und Software mit dem Ziel, alle relevanten Software- und Hardwarekomponenten für automatisches Fahren als Gesamtsystem in Entwicklungsfahrzeugen zusammenzubringen. Nach der technischen Freigabe wird das Ergebnis intensiv auf öffentlichen Straßen in Kalifornien getestet.
Wie beurteilst du das Junior Managers Program?
Für mich enorm wertvoll! Es ist die praxisnahe Vorbereitung auf die zukünftigen Aufgaben in einer Führungsposition. Die Basis hierfür bilden eine individuelle Programmgestaltung, vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten und ein etabliertes Mentoring durch erfahrene Führungskräfte aus dem Top-Management. Durch den Einsatz in verschiedenen Abteilungen und Bereichen im In- und Ausland konnte ich jedes Mal die Perspektive wechseln – was mir heute bei meinen interdisziplinären Aufgaben enorm hilft.
Was hat sich in Palo Alto für dich verändert?
"Mein Horizont hat sich erheblich erweitert. Wir beschäftigen uns mit den neuesten Technologien, z. B. im Bereich Robotik, künstlicher Intelligenz sowie Elektromobilität. Ich denke mehr über die Zukunft der Welt nach und wie man sie positiv mit nutzbringenden Lösungen beeinflussen kann.
Sämtliche disruptive Ideen, die in den nächsten zehn Jahren relevant sein werden, werden hier aktuell umgesetzt. Notwendige Entscheidungen dafür werden sehr schnell getroffen. Das hat mich im positiven Sinne umgehauen."
Woran arbeitest du zurzeit?
Unser Team arbeitet an Software für automatisiertes Fahren in der Stadt. Unsere größte Herausforderung und zugleich Chance ist, die richtige Kombination der zugrundeliegenden technischen Konzepte für funktionelle Softwarekomponente auszuwählen. Im Zuge dieses Evaluierungsprozesses haben wir ein System entwickelt, welches zu jeder Zeit intelligent und robust mit herausfordernden Verkehrssituationen in der Stadt und auf dem Freeway umgehen kann. Natürlich sind die Anforderungen an die künstliche Intelligenz auf Grund der Komplexität der realen Welt enorm. Ich arbeite dabei an dem Knotenpunkt zwischen Software und Hardware. Hier kommen in unseren Prototypen zwei Welten in einem integrierten System zusammen, kurz gesagt Automotive meets Robotics. Mein Team arbeitet dabei Hand in Hand mit Entwicklungsingenieuren und Forschern an der Integration der neuesten Konzepte. Anschließend wird dieses intensiv auf dem Testgelände geprüft, bevor wir die automatisierten Autos dann auf öffentliche Straßen im echten Verkehr einsetzen. Die gesammelten Daten, genau wie unser technisches Feedback, helfen den Entwicklern die Leistungsfähigkeit unseres Systems auf der Straße zu verbessern.
Was motiviert dich persönlich, daran zu arbeiten, die Vision vom vollautomatisierten Fahren wahr werden zu lassen?
Das ist eine leichte Frage. Ich liebe Innovationen, sie treiben den aktuellen Stand der Technik voran und verbessern kontinuierlich unser Leben. Sie erlauben dem Menschen, Dinge zu tun, die bisher undenkbar waren, steigern dazu noch Lebensqualität und Effizienz. Die Technologie um selbstfahrende Autos bringt all diese Punkte in einem Produkt zusammen. Es ist cool zu sehen, wie Ergebnisse unserer weltweiten Entwicklungsteams im Fahrzeug zusammenkommen und kontinuierlich die Fähigkeiten unseres Produkts erweitern und verbessern.
Teil eines Teams aus zukunftsorientierten Menschen bei Bosch zu sein, welche dieselben Visionen der Entwicklung automatisierter Autos teilen und jeden Tag daran arbeiten, diese wahr werden zu lassen, ist eine große Motivation für mich.
Silicon Valley ist für dich ...
... der Hot Spot, um mich und meine Vorstellungen mit Gleichgesinnten zu verwirklichen. Silicon Valley steht für radikale Veränderungen der Lebensweisen, permanenten Austausch durch offene Diskussionen und den Willen zum Brainstorming, alles um gemeinsam an einer besseren Welt von Morgen beizutragen. Hier ist alles ständig in Bewegung – wir sind die optimale Schnittstelle zwischen Technologie und Businessmodell. Es ist unglaublich spannend, Teil davon zu sein!