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Bosch in Deutschland

Programm gegen Hass und Hetze im Netz

Dialog als Schlüssel in einer schwierigen Zeit

Drei Männer und eine Frau sitzen an einem Tisch. Sie diskutieren. Ein Mann redet und gestikuliert mit den Händen. Die anderen hören interessiert zu.

Die Debattenkultur im Internet hat sich in den letzten Jahren stark verändert: Hassrede, gezielte Desinformation und Verschwörungsmythen begegnen uns im digitalen Alltag leider immer häufiger. Auch Christoph Plum ist das nicht entgangen: Der Rechtsanwalt der Robert Bosch GmbH am Standort Stuttgart-Feuerbach ist mit einer Kommunalpolitikerin befreundet, die sich mit massiven Hass-Attacken im Netz konfrontiert sieht. Dieser verschärfte Umgangston im Netz hat den 57-Jährigen dazu bewegt, an den Online-Schulungen des „Business Council for Democracy“ (BC4D) teilzunehmen.

Große Verantwortung bei den Unternehmen

Ein Mann hält ein Tablet in der Hand. Er ist in einem Videocall und hält eine Präsentation.

BC4D ist ein gemeinschaftliches Projekt der Robert Bosch Stiftung, der gemeinnützigen Hertie–Stiftung und des Institute for Strategic Dialogue (ISD). Das Programm ist ein Angebot für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, um in Schulungen mehr über die Ausbreitung von Hassrede, gezielter Desinformation und Verschwörungsmythen zu erfahren. Dabei lernen die Teilnehmer auch, was dagegen getan werden kann. Viele namhafte deutsche Unternehmen haben sich dem Programm bereits angeschlossen, Bosch ist seit September 2021 dabei. Der BC4D-Projektleiter Jan-Jonathan Bock hält den Arbeitsplatz für einen wichtigen Lernort für die Demokratie und politische Bildungsangebote und sieht eine große Verantwortung bei den Unternehmen.

Wirtschaftliche Akteure genießen bei Bürgerinnen und Bürgern ein sehr hohes Vertrauen. Dadurch besteht die Möglichkeit, den Mitarbeitenden eine Orientierungshilfe zu geben.

Jan-Jonathan Bock, Projektleiter beim „Business Council for Democracy"

Diversity zum Anfassen

Durch praktische Tipps wurde den Teilnehmenden in den Kursen vermittelt, wie sie auf Angriffe im Netz reagieren sollten und Falschinformationen identifizieren können. So haben sie zum Beispiel eine Anleitung bekommen, wie sie strafrechtlich relevante Beiträge am besten dokumentieren und welche Möglichkeiten es gibt, Personen zu melden oder Anzeige zu erstatten. Anhand manipulierter Fotos mit berühmten Politikerinnen und Politikern wurde den Teilnehmenden außerdem gezeigt, wie sie mithilfe der Rückwärtssuche die gefälschten Bilder mit der Originalversion vergleichen können. Neben dem Praxistransfer waren für Christoph Plum auch die Beiträge der anderen Teilnehmenden sehr lehrreich: „Ich konnte spüren, dass da Menschen ihre persönliche Geschichte erzählen. Das war für mich Diversity zum Anfassen!“

Ein Mann sitzt hinter seinem Laptop. Er gestikuliert mit den Händen und erklärt etwas. Im Vordergrund ist sein Zuhörer unscharf zu sehen.

Regelmäßige Schulungen

Vier Männer und eine Frau stehen vor einer Wendeltreppe und lachen. Der Blick geht von oben auf die Gruppe herab. Ein Mann hält einen Laptop in der Hand.

Alle vier Monate starten neue Schulungsstaffeln des BC4D – mit jeder neuen Staffel steigt die Anzahl der beteiligten Unternehmen. Auch Bosch wird nach den positiven Erfahrungen weiter mitmachen und interessierten Mitarbeitenden neue Schulungstermine anbieten. Für Christoph Plum hat sich die Teilnahme an den Kursen in jedem Fall gelohnt: Kürzlich hat er eine digitale Gesprächsrunde zum Thema Impfen als Moderator geleitet. Das sei keine leichte Aufgabe gewesen, so Plum, aber die Erfahrungen aus den BC4D-Kursen hätten ihm dabei geholfen.

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