Bosch macht sich stark für Technologieoffenheit
Stakeholder im Dialog
29. Januar 2020
Als erster Kontinent soll Europa bis 2050 klimaneutral werden. Das ist erklärtes Ziel des „Green Deal“ der Europäischen Kommission. „Bosch unterstützt dieses Vorhaben. Wir werden alle Möglichkeiten zur Reduzierung von CO₂-Emissionen nutzen“, machte Geschäftsführer Stefan Hartung in Berlin auf der Veranstaltung „Drive #LikeABosch – Technologieoffen auf dem Weg zur CO₂-Neutralität“ deutlich. Gleichzeitig betonte er, dass politische Vorgaben, die technisch kaum erreichbar sind, weder dem Klima noch den Menschen helfen. Bosch hatte Vertreter aus Politik, Verbänden, Umweltschutz und Industrie in die Robert-Bosch-Repräsentanz der deutschen Hauptstadt eingeladen.
Im Vordergrund stand der Dialog zum Thema CO₂-freie Mobilität – einem wichtigen Baustein, um den „Green Deal“ zu erfüllen. Bosch nimmt dabei eine klare Position ein: „Die Mobilität der Zukunft soll keine negativen Auswirkungen auf Klima und Luftqualität haben und für die breite Bevölkerung bezahlbar bleiben. Wir brauchen dafür den Antriebsmix aus hocheffizienten Verbrennungs- und modernsten Elektromotoren“, betonte Stefan Hartung. Zudem setze Bosch sich für den Einsatz von regenerativen und synthetischen Kraftstoffen ein, damit auch der bereits vorhandene Fahrzeugbestand einen Beitrag zur CO₂-Reduzierung leisten könne.
Die Gäste der Veranstaltung konnten sich an mehreren Ständen darüber informieren, was Bosch unter Technologieoffenheit versteht und wie das Unternehmen diesen Ansatz konkret verfolgt. „Wir bieten Technologie zum Anfassen“, sagte Hartung. Experten von Bosch für die Themen effizienter Verbrennungsmotor und Hybridisierung, batterieelektrische Fahrzeuge und E-Bikes, Brennstoffzellenfahrzeuge sowie synthetische Kraftstoffe tauschten sich mit den Gästen aus. Ziel war es, eine faktenbasierte Debatte zu den verschiedenen Antriebskonzepten zu ermöglichen und zu fördern.
Einblicke in die offene Diskussion
Zum Abschluss diskutiere Stefan Hartung in einer Runde mit dem Autor und Zukunftslobbyist Wolfgang Gründinger, der FDP-Politikerin Daniela Kluckert, dem CDU-Politiker Christoph Ploß und Sigrid de Vries, Generalsekretärin des Verbandes der europäischen Automobilzulieferer. Die Meinungen waren durchaus kontrovers: „Die Sturheit der Autoindustrie glich in der Vergangenheit einem Selbstmord“, sagte etwa der Zukunftsforscher Gründinger. Er vertritt die Überzeugung, dass die deutschen Automobilhersteller den Start in die Elektromobilität verschlafen haben.
„Es reicht nicht, auf eine Technologie wie die Elektromobilität zu setzen“, erwiderte hingegen Daniela Kluckert von der FDP und forderte faire Rahmenbedingungen für alle Antriebskonzepte. Auch Christoph Ploß von der CDU sprach sich hierfür aus. Sigrid de Vries brachte einen weiteren Aspekt ins Spiel: „Wir dürfen nicht nur auf den Auspuff schauen“, sagte sie. Hartung drückte es so aus: „Messungen von CO₂-Emmisionen müssen sich auf den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeuges beziehen.“
Christof Ehrhart, der bei Bosch den Bereich politische Beziehungen verantwortet, zog ein positives Fazit der Veranstaltung: „Wir brauchen den offenen Dialog.“ Die Zukunft der Mobilität sei vielschichtig und der Austausch darüber wertvoll. „Wir wollen uns als kompetenten Ansprechpartner für die verschiedenen Technologien positionieren“, unterstrich Hartung. In Zukunft sollen weitere Dialogveranstaltungen dieser Art stattfinden.