„Das Schönste an der Technik? Die Menschen dahinter.”
Judith Stadlbauer ist Mathematikerin bei Bosch
Was ist das Beste an einem Job im technischen Umfeld? Judith Stadlbauer ist Mathematikerin bei Bosch und findet: die Menschen, mit denen sie zusammenarbeitet.
Während die meisten Kinder elektrische Eisenbahnen eher zum Spielen benutzen, baute Judith Stadlbauer die Eisenbahn ihres Bruders lieber auseinander und zusammen. Nicht, um ihn zu ärgern – vielmehr, um die Technik dahinter zu verstehen. Sie wollte immer schon herausfinden, wie die Dinge zusammenhängen.
Heute arbeitet sie als erfolgreiche Mathematikerin bei Bosch. Bereits zu Beginn ihrer Karriere war sie im Bereich Fertigung Gruppenleiterin. Die Erfahrungen, die sie auf ihrem Karriereweg macht, gibt sie so oft wie möglich an junge Frauen weiter – beispielsweise in ihrer Rolle als Mentorin oder im Netzwerk women@bosch.
Was fasziniert dich an Technik?
Ich kann gar nicht so genau sagen, woher mein technisches Interesse kommt. Mein Vater ist Sozialpädagoge, meine Mutter Erzieherin. Einer meiner Großväter war allerdings Bauzeichner, der andere Schneider.
Vielleicht hatte ich deshalb so früh Spaß an allem, woran man tüfteln kann.
Ich wollte schon immer verstehen, warum etwas so ist, wie es ist und welche Auswirkungen technische Veränderungen auf andere Bestandteile haben. Ich begeistere mich besonders für das Erschaffen von Wertschöpfung, zum Beispiel von Produkten, immer angetrieben davon, wie man das Ergebnis für den Menschen noch besser machen kann.
Was macht die Arbeit bei Bosch für dich besonders?
Ich bin in einem sehr werteorientierten Umfeld aufgewachsen. Während meines Mathematikstudiums habe ich in einem Praktikum bei Bosch gemerkt, dass auch hier Werte gelebt werden: Schon als Praktikantin hatte ich das Gefühl, einen Beitrag zu leisten und dazuzugehören. Auch in meiner Führungsrolle versuche ich, das weiterzugeben. Dazu zählt, Menschen zu motivieren, sie in Entscheidungsprozesse einzubinden und Beweggründe zu kommunizieren.
Du bist Mentorin für Nachwuchsführungskräfte. Wie kam es dazu?
Ich selbst habe bei Bosch mit dem Junior Managers Program (JMP) gestartet und möchte meine Erfahrungen an heutige Teilnehmer*innen weitergeben. Das mache ich beispielsweise auf Veranstaltungen, aber auch als Mentorin, zum Beispiel bei meiner Mentee Saskia. Mit ihr treffe ich mich mindestens einmal im Monat. Ich versuche, ihr zu zeigen, wie sie mit den Herausforderungen einer jungen Führungskraft umgehen kann.
Aber auch für mich ist dieser Austausch unglaublich wichtig: zu sehen, wie sie an Dinge herangeht, was die neue Generation der Führungskräfte antreibt.
Wie wichtig ist dir das Thema Vielfalt?
Ich glaube, dass vielfältige Arbeits- und Denkweisen ganz entscheidende Faktoren für Erfolg sind. In dem Transformationsprojekt, das ich aktuell leite, sind wir ein Team aus mehreren Geschäftsbereichen und Nationen mit verschiedenen Geschlechtern und Berufsbildern.
Auch deswegen haben wir das Projekt „COLORS” genannt. Erst die Vielfalt dieses bunten Teams bringt uns auf die besten Ergebnisse. Hinterfragen, widersprechen, anders denken: das ist, was uns weiterbringt.
Du engagierst dich bei women@Bosch. Um was geht es dabei ?
Das Netzwerk women@bosch gibt es seit über 20 Jahren. Wir möchten Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch schaffen und Veränderungen vorantreiben. Wir wollen verstehen, wo Barrieren sind. Deshalb war ich auch insgesamt drei Jahre im Management Board des Netzwerks. Ich selbst hatte zu Beginn meiner Laufbahn bei Bosch eine ganz tolle Frau als Vorbild, die unser Team in Homburg geleitet hat. Ich glaube, genau das ist für Frauen im technischen Umfeld wichtig: Vorbilder haben. Und das versuche ich deshalb heute selbst zu sein und vorzuleben.
Deine Tipps für den Karrierestart?
Netzwerkt so viel ihr könnt! Sucht euch Menschen, die euch fachlich aber auch emotional weiterbringen. Und vergesst bei all dem nicht, euch bewusst Auszeiten zu nehmen. Für mich ist es das Joggen: Dabei bekomme ich den Kopf frei und nutze die Zeit, um in der Natur Kraft zu tanken.
Im Fokus
Judith Stadlbauer (geb. Schlegl), 39
Mathematikerin bei Bosch
Judith Stadlbauer hat Technomathematik an der Universität Dresden studiert. Im Anschluss stieg sie 2007 bei Bosch als Trainee im Bereich Fertigung am Standort Homburg ein. Später arbeitete sie dort an der Schnittstelle zwischen Forschung und Entwicklung. Am Standort Homburg hatte die Diplom-Mathematikerin auch ihre erste Position als Gruppenleiterin in der Fertigungsplanung und -Ausführung. Danach verbrachte sie drei Jahre am Standort Bursa in der Türkei. Zurück in Deutschland übernahm sie die technische Assistenz des Bosch Geschäftsführers Dirk Hoheisel. Heute ist sie in der Bosch Zentrale Gerlingen/Schillerhöhe Projektleiterin des Projekts „COLORS” – ein großes Transformationsprojekt im Fahrzeugelektronik-Bereich.
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